Die selbst gebaute Mutmachmaschine

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Und selbst wenn es nur dafür diente, dass ich regelmäßig schreibe: Das Tagebuch lohnt sich. Es ist am Ende immer noch etwas mehr als einfach nur schreiben, es ist in erster Linie eine visuelle Form der Reflexion. Immer schaffe ich das nicht und das ist in meinen Augen auch entschuldbar. Wenngleich ich den Anspruch an mich hege, jeden Tag zu schreiben. Aber ich bin nachsichtig mit mir und das ist auch richtig. 

Ich habe heute alles auf ein Minimum reduziert, was angesichts meiner psychischen Verfassung sehr klug ist. Nicht umsonst befinde ich mich in der Woche des Glashauses und versuche, so gut wie möglich auf mich achtzugeben. Und so war es heute ein bewegter und bewegender Tag, inklusive eines kleinen, nicht erklärlichen Tiefpunktes, an dem mich das Leben massiv am Genick packte und durchschüttelte. Woher diese Emotionen kommen oder kamen, kann ich mir nicht erklären. Aber ich gebe mir immer Mühe, damit zurecht zu kommen. 

Während des Tages sage ich mir immer wieder, dass ich das alles schaffe. Und wenn ich es nicht schaffe, dann sage ich mir, dass ich es morgen schaffen kann. Und manchmal schaffe ich es. Das habe ich mir antrainiert, mir selbst Mut zu machen. Deswegen hat es mich in der vergangenen Woche so sehr erschüttert, als ich es nicht konnte, als plötzlich all die Energie und auch meine Reserven nicht mehr vorhanden waren. Das hat mich wachgerüttelt und auch dafür gesorgt, dass ich es in dieser Woche sehr achtsam angehe. 

Gekocht habe ich heute nicht, aber ich habe mich sehr zusammengerissen, einen Teil des gestrigen Auflaufs gegessen und mir noch einen Smoothie aus Grapefruit, Orangen und Zitrone gemacht. In solchen Momenten bin ich dann stolz, dass solche Kleinigkeiten schaffe. Deswegen war es heute auch ein guter Tag, trotz des überraschenden und beängstigenden Tiefpunktes. Morgen wartet noch ein Auftritt auf mich und dann ist erst einmal Pause bis zum 31. Dezember. Das Jahr mit einem Auftritt zu beschließen, ist zwar irgendwie befremdlich, aber auch sehr schön. Und ich freue mich schon sehr darauf, nach der Lesung Musik aufzulegen. Das wird schön. Aber erst einmal lasse ich es ganz langsam angehen. 

Und irgendwann kommen sie und holen mich ab. 

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