Mit dem dumpfen Gefühl der Unsicherheit

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Ganz unbemerkt war der Tag sehr lang. Gefühlt ist es jetzt kurz vor Mitternacht und ich bin überrascht, dass es erst 21 Uhr ist. Ra’s al Ghul und sein bester Freund schlafen bereits, ich habe meine Matratze ins Wohnzimmer verfrachtet und es mir gemütlich gemacht. Ab morgen Mittag bin ich dann wieder allein, das wird eine große Herausforderung. Ich habe vorgesorgt und mir von meinem letzten Geld ein paar Schokoriegel zur Seite gelegt. Danach muss ich sehen, wie ich zurecht komme. Sorgen mache ich mir da keine, es gab schon ähnliche Situationen. Geschafft habe ich es aber immer. 

Dadurch, dass mein Sohn heute seinen besten Freund bei sich hatte, konnte ich mich um viele Dinge kümmern. Um das Kochen, aber auch um die Musik. Ich bin wieder weitergekommen mit dem Album, die Auswahl der Songs wächst und ich bin mehr und mehr bereit, auch textlich zu arbeiten. An Ideen mangelt es nicht, das ist gut. Und obwohl ich heute einiges erledigt habe und auch die Rituale glatt liefen, war es insgesamt ein sehr entspannter Tag. Für mich. Für die beiden Jungs war es aufregend und schön, dass sie so viel Zeit miteinander verbringen konnten. So eine Freundschaft ist ein Geschenk. 

Es geht mir besser, wenngleich das dumpfe Gefühl der Unsicherheit noch in mir wohnt. Die Sache mit den Finanzen ist haarig und noch längst nicht ausgestanden. Das wird sich noch eine ganze Weile hinziehen und ich muss mich da auf einiges vorbereiten. Es gibt Horrorszenarien und es gibt glimpfliche Lösungen, aber ich muss viel reden und mich erklären. Das wird unangenehm, das wird an einigen Punkten sicher auch extrem problematisch. Ich werde Abstriche machen müssen, ich werde auf Dinge verzichten müssen, aber das gehört nun einmal dazu. Die Unsicherheit lässt sich nun einmal nicht vertreiben, das ist keine Sache, die mit einem Lächeln und einer guten Einstellung verschwindet. 

Aber ich habe jetzt ein paar gute Dinge angeleiert, die Früchte tragen könnten. Das ist immer noch konjunktivisch, andere Möglichkeiten gibt es nicht. Es gibt keine Sicherheit und keine garantierte Lösung. Das macht das Arbeiten nicht einfacher, aber wenn es einfach wäre, dann wäre es auch zu leicht. 

Deshalb liegt jetzt neben meiner Matratze wieder eine Melatonin-Tablette, falls mir das Einschlafen nicht so leicht fällt. Morgen wird es emotional anstrengend, aber dafür muss ich dann bitte auch ausgeschlafen sein. 

Und irgendwann kommen sie und holen mich ab. 

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